Uwe Friesel

  Leben, Liebe, Zeit und Vergänglichkeit

Ein Multi-Media-Projekt

Seit 1996 wohnte ich in Stockholm, wurde jedoch im Oktober 2006 im Hamburger UKE operiert. Anna Bardi, Hamburger Malerin, Bildhauerin, Videokünstlerin und Schriftstellerin, nahm mich nach dem Eingriff als Gast in ihrer weitläufigen, mit Blumen und Kunstobjekten verzauberten Eimsbütteler Wohnung auf, damit ich mich für den Rückflug erholen konnte.

Im Laufe dieser Rekonvaleszenz besprachen wir eingehend ihre laufenden Projekte. Besonders Puka, ein unsichtbarer, übergroßer weißer Hase, hatte es ihr angetan. Der Hase spielte nebst James Steward die Hauptrolle in dem Film "Mein Freund Harvey" (1950). Allein James Steward kann seinen Freund Harvey sehen. Er spricht mit ihm und weiß, warum Türen und Fenster sich bewegen, wenn er zu Besuch kommt. Doch wie alt er ist, weiß niemand. Nur, dass er der keltischen Mythologie entstammt, ein Zeitreisender ist, sich mal mit zwei "o" und mal mit "ph" schreibt oder bei Shakespeare abgewandelt "Puck" nennt, ist bekannt. Zu den Guten ist er freundlich, den Bösen aber spielt er übel mit.
"Warum", fragte Anna, "muss er denn unsichtbar sein? Er könnte doch sehr wohl Gestalt annehmen!"
Und das tat er denn auch. In Annas Kellerwerkstatt nämlich. Sie formte ihn mit Knopfaugen und Schlappohren und gab ihm einen abgeschabten ledernen Reisekoffer an die Hand. Dank unserer Gespräche wurde er zu Prof. Puka, der in Sydney Universalphilosophie lehrt. Sein besonderes Interesse galt dem "Mythos vom absoluten Ende". In den Jahren 2007 bis 2012 nutzte er ein Forschungssemester, um mit seinem Köfferchen nach Hamburg und St. Petersburg zu reisen und Anna Bardi zu besuchen. Er begleitete sie schließlich auch nach St. Petersburg, um an der Vernissage zu ihrer Ausstellung "Leben, Liebe, Zeit und Vergänglichkeit" teilzunehmen.

 

Prof. Puka mit Koffer vor dem Grab von Dostojewski,
Newski Friedhof, St Petersburg

 

Ob die überlieferten schriftlichen Puka-Zeugnisse eher von Anna Bardi oder eher von mir stammen, ist heute nicht mehr verifizierbar. Sicher ist, dass ich die ideologische Seite beisteuerte und zum Beispiel die Titel seiner Hauptwerke herausfand: "Das Indische und das Keltische" (2003), "Das Irdische und das Komische" (2004) und "Das Endliche und das Kosmische" (2005), nachzulesen in "Literarische Spaziergänge auf dem Ohlsdorfer Friedhof", Verlag Jeudi 2009, herausgegeben von Anna Bardi, ausgestattet von Birgitta Sjöblom, redaktionell betreut und mit mehreren Beiträgen versehen von mir.

Von der intensiven Beschäftigung mit Puka bis zu dem Multi-Media-Projekt "Leben, Liebe, Zeit und Vergänglichkeit" war es in Wahrheit nur ein kleiner Schritt. Zwischen 2009 und 2012 entstanden in Annas Video-Atelier die Porträts von neun Autoren, ergänzt um jeweils von ihnen selbst ausgewählte Texte zu diesem Themenkomplex. Herausgekommen ist ein bibliophiler Schuber mit 9 Einzelbänden samt eingelegten DVDs. Auf der Leipziger Buchmesse im März 2013 konnte ich das gesamte Projekt erstmals öffentlich vorzeigen. Eine genaue Beschreibung des Projekts findet man auf <www.jmb-verlag.de>.

Anna Bardi starb im Februar 2012. Hier ein Bericht aus der Salzwedeler Volksstimme vom 13.03.2013:

 

 

 

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